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Denkmalschutz & Sanierung

Geibelstraße 214 - 218 | Chemnitz

Das Gebäude Geibelstraße 214-218 war Teil der ehemaligen Gablenzer Militärkaserne. Im Zuge der deutschen Revolution von 1848/49 wurde mit der baulichen Erschließung des dort bereits befindlichen Exerzierplatzes begonnen, sodass bereits 1850 das Infanterieregiment „Prinz Maximilian“ einziehen konnte. Der Gebäudekomplex wurde, im zeitlichen Kontext mit dem deutsch französischen Krieg, 1870/71 ausgebaut, erweitert und erheblich modernisiert. Doch wenig mehr als 40 Jahre später war alles schon wieder obsolet und unter den "Fittichen" der inzwischen dort hervorgegangenen "104-er Kaserne" wurde ein pompöser Kasernen-Neubau geplant. Doch die Bedeutung des Standortes war längst nicht mehr die wie in „alten Zeiten“. Von den umfangreichen Planungen wurden lediglich 2 Mannschaftsgebäude und eine Kommandantur realisiert. Nach Ende des 1. Weltkrieges sollte der Kasernenkomplex für friedlich zivile Zwecke genutzt werden. Doch bereits Mitte der 1920-er Jahre wurde ein neues Stabs- und Kasernenverwaltungs-gebäude an der Geibelstraße 214-218 errichtet. Zwischen den Weltkriegen wurden Teile des Kasernenareals als Obdachlosenunterkunft genutzt. Zu diesem Zweck wurden zwei Holzbaracken auf dem Kasernenhof errichtet, in denen Familien, die sich keine Wohnung leisten konnten, in bitterster Armut hausen mussten. Die Barackengebäude wurden gleich nach Ausbruch des 2. Weltkrieges abgerissen, man brauchte Platz für eine erneute militärische Nutzung. Die Obdachlosen wurden in nicht benötigte Nebenräume der Kaserne ausquartiert. Die Nutzung zu DDR-Zeiten ist nicht eindeutig festzustellen. Ein Telegrafenamt, die Zweigstelle eines Institutes für Messelektronik und Regelungstechnik sowie das Vermessungsamt sollen Nutzer der ehemaligen Stabs- und Kasernenverwaltung an der Geibelstraße 214-218 gewesen sein. Seit Anfang der 90er Jahre steht das Gebäude leer. Der ehemaligen Reitstall der Kaserne an der Kreherstraße beherbergte bereits vor dem 2. Weltkrieg eine zivile Firma, die wohl auch noch bis in frühe DDR-Zeiten hinein existierte. Die ehemaligen Mannschaftsunterkünfte und die Kommandantur an der Liselotte-Herrmann Straße wurden zu DDR Zeiten notdürftig zu Wohnungen umgenutzt.

 

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